Projektwoche in Rom

Der Night-Jet schaukelte uns in einen unruhigen Schlaf, und so erreichten wir mehr oder weniger müde am Montagvormittag die Ewige Stadt. Kurz ins Hotel – denn gleich darauf starteten wir unseren Stadtrundgang bei der Piazza del Popolo. Wenige Minuten und einige Stufen später konnten wir uns von einem Aussichtspunkt erstmals einen Überblick über die Altstadt verschaffen. Über die Spanische Treppe, eine der bekanntesten Freitreppen der Welt, gelangten wir mitten ins Herz Roms. Dort fielen auch die ersten unserer Gruppe auf eine Touristenfalle herein: Eine Kugel Eis um 12 €! Durch schmale Gassen spazierten wir über den spätbarocken Trevi-Brunnen bis zum beeindruckenden Kuppelbau des Pantheons. Den Abend ließen wir mit einer Pizza in einem der ältesten Restaurants Roms ausklingen.

Sehr früh begann unser Programm am Dienstag, denn wir wollten beim Petersdom im Vatikan lange Wartezeiten vermeiden. Nach fast 600 Stufen gelangten wir in die Kuppel des Petersdoms. Auf noch schmäleren Treppen erreichten wir den Aussichtspunkt der Kuppel und genossen einen wolkenlosen Panoramablick auf den Petersplatz und die ganze Stadt Rom. Die Basilika gilt als eine der größten Kirchen der Welt und strotzt vor meisterhafter Gestaltung, die auf das 16. und 17. Jh. zurückgeht.

Im Dom gab es die Pieta von Michelangelo zu sehen, eine Skulptur des toten Jesus in den Armen seiner Mutter Maria. Außerdem betrachteten wir die Bronzestatue von Petrus, Berninis Ziborium und den Sarg von Johannes XXIII.

Nach dem Mittagessen und einer gründlichen Sicherheitskontrolle fanden wir uns neben der Schweizer Garde im Herzen des Vatikans wieder. In geteilten Gruppen erkundeten wir die Totenstadt unterhalb des Doms. Nur 300 Besucher pro Tag dürfen die „Scavi“ betreten. Dank des Einsatzes von Herrn Prof. Damhofer gehörten wir zu den Glücklichen: Tatsächlich hinterließen die Totenhäuser, die vergoldete Kapelle oder das Grab des Heiligen Apostels Petrus einen bleibenden Eindruck dieser verborgenen Welt.

Somit blieb für den nächsten Tag nach dem Petersdom und der Unterwelt eine weitere Perspektive auf den Vatikan: das Vatikanische Museum. Malereien, Skulpturen und natürlich jede Menge architektonischer Meisterwerke wurden präsentiert. Die Pracht der Sixtinischen Kapelle ließ diesen Vormittag ausklingen. Nach dem Mittagessen führte uns Herr Prof. Damhofer zum Kolosseum, dem Wahrzeichen Roms. Bei unglaublicher Wolkenstimmung und plötzlichen Regengüssen konnten wir den Ausführungen unseres Geschichtelehrers wie in einem Film folgen. Interessant ist auch, dass das Kolosseum als Mahnmal gegen Gewalt und Sklaverei dient. Ein kurzer Fußmarsch führte uns danach in das antike Forum Romanum und zu den umliegenden Bauwerken, etwa zum Tempel der Vesta oder zum Titusbogen. In Trastevere ließen wir unseren letzten Abend in Rom ausklingen.

Unser letzter Tag führte uns in den Stadtteil Parioli zum Parco della Musica, einem 2002 nach Plänen des italienischen Architekten Renzo Piano eröffneten Kulturzentrum. Der Gebäudekomplex umfasst unterschiedlich große Konzerthallen bzw. Theaterbühnen. Die vier Hauptsäle erinnern von außen an gestrandete Schildkröten oder riesige Käfer.

Die wenigen Stunden bis zur Heimreise nutzten wir noch, um das von Zaha Hadid entworfene Museum für moderne Kunst – das MAXXI – zu besuchen. Die ineinanderfließenden Sichtbetonteile schaffen eine Atmosphäre von Aufgeschlossenheit und Offenheit.

Und dann ging es wieder in den Schaukel-Zug Richtung Salzburg.

Wir danken den Professoren Damhofer und Schuller für die Planung und Gestaltung der wunderbaren und lehrreichen Projektwoche in Rom.

 

Text: Benedikt Huber, Muanis Muharemovic