Die Bogenbrücke des Leonardo da Vinci

„Leonardo empfing von der Sonne die Gabe, all das zu gestalten, was nur je ein Menschengeist in den sieben freien Künsten ersinnen und erahnen konnte. Dazu war er in der Lage, das praktisch darzustellen, was gewöhnliche Sterbliche nicht nur nicht zu tun, geschweige denn zu begreifen vermögen“

(Beltrami. Documenti e memorie riguardanti la vita e le opere di Leonardo da Vinci, S.196)

Mit diesen Worten ist schon vor ca. 400 Jahren die große Vielfältigkeit des Universalgenies Leonardo da Vincis (1452-1519) erkannt und ausgesprochen worden.

Sein unerschöpflicher Erkenntnisdrang, sei es als Musiker, Künstler, Architekt, Geologe, Physiker oder auch als Wissenschaftler, hinterließ auf jedem dieser Gebiete Gedanken, Formen und Erfindungen, wie z.B. detaillierte Natur- und Anatomiestudien, Zeichnungen und Konstruktionen von Flugapparaten oder allerlei nützliche und un-nützliche Maschinen, welche für die damalige Zeit sensationell waren und auch noch in zahlreichen Erfindungen des 20. Jahrhunderts Anwendung und Anerkennung finden.

Basierend auf statischen Versuchen und Erkenntnissen führte er Studien über die Konstruktion und Widerstandsfähigkeit des Bogens, des Balkens und der Stütze.

Gegen Ende des 15. Jahrhunderts findet eine Bogenbrückenkonstruktion erstmals Erwähnung. Obwohl Leonardo aus heutiger Sicht sehr wenig über Materialeigenschaften und deren statisches Verhalten wusste, besticht seine Konstruktion durch ein genial einfaches Tragsystem, welches lediglich auf der gegenseitigen Klemmwirkung der Hölzer beruht.

Im Rahmen des fachpraktischen Unterrichtes haben Schüler*innen der Bautechnikabteilung - unter Anleitung unseres ehemaligen Lehrers: Mst. Dipl.-Päd. Josef Neureiter - eine Nachbildung dieser Bogenbrücke angefertigt, die auf einer Skizze Leonardo da Vincis basiert.

Text: OSTJ